Faltblatt layouten: Zickzackfalz oder Wickelfalz?

Häufig hört man in Foren die Frage, auf was man aufpassen muß beim Gestalten eines Faltblatts und wie man diesen im Layoutprogramm anlegen sollte. Die Antwort hängt vom Falzschema des Faltblatts ab. Welche Falzarten gibt es? Die bekanntesten sind:

Wickelfalz
Parallelfalz
Leporello / Zickzackfalz
Fensterfalz
Altarfalz

Zickzackfalz

zickzackfalz
Es gibt noch andere (Googlesuche nach Falzarten oder Wiki.) Von den hier genannten ist der Zickzackfalz der einfachste: Haben wir z.B. 3 Klappen von je 100 mm Breite, werden im Layoutprogramm einfach 3 Seiten von 100mm angelegt und zusammen als Druckbogen definiert. In InDesign muß man, um 3 Seiten nebeneinander anordnen zu können, die Funktion »Allow Pages to Shuffle« (= Neue Seitenanordnung zulassen) im Menü der Seitenpalette ausschalten. Hier gibt’s ein INX-File (InDesign Interchange / Austauschformat) des Beispiels runter zu laden.

zickzack_palette

palette_id_shuffle

Beispiel Wickelfalz

wickelfalz

Problematischer wird es z.B. bei einem Wickelfalz. Und das ist jetzt der Punkt der oft falsch gemacht wird (Gerade heute habe ich wieder so eine Datei erhalten die dann etwas umgebaut werden musste). Weil die 3. Klappe hier nach innen eingeschlagen wird, muß diese  2–3 mm kürzer sein als die anderen Klappen, damit sie nachher sauber eingefaltet werden kann.

Leider ist es in InDesign bisher nicht möglich verschieden große Seiten anzulegen (außer man verwendet das coole Plug-in »Page Control« von DTP-Tools).

Man muß das Faltblatt in InDesign also als ganze Seite anlegen. Bei unserem vorherigen Beispiel mit 100 mm Breite wäre das dann also 297 mm breit. 1. Klappe: 100 mm, 2. Klappe 100 mm, 3. Klappe: 97 mm. Bei der Rückseite ist es dann natürlich umgedreht wie das folgende Bildbeispiel illustriert:

faltblatt_wickelfalz

faltblatt_wickelfalz_2

Hier gibt’s die Beispieldatei (INX) für den Wickelfalz.

Weil ich danach gefragt wurde, hier die INX (Interchange) Datei, die man auch in InDesign CS1 öffnen kann.

11 Kommentare

  1. Veröffentlich von Laura Krone am 3. Juli 2023 um 20:26

    Wir wollen einen Flyer drucken. Schön zu lesen, was Unterschiede zwischen Wickel- und Zickzackfalz sind. Dies werde ich der Druckerei sagen, dass sie den Flyer so anordnet.



  2. Veröffentlich von Sacha Heck am 28. Februar 2012 um 13:43

    Hallo Stefan,

    Je, genau, solche Falzmuster sind natürlich ganz speziell. Das auf dem Kopf layouten kann man aber ab CS4 (oder?) gut lösen indem man in der Seitenpalette den Druckbogen einfach um 180 Grad dreht. Hab das erst kürzlich wieder gebraucht, auch bei nem CD-Cover :)

    Viele Grüße,
    Sacha



  3. Veröffentlich von Stefan Schwarz am 28. Februar 2012 um 13:23

    Richtig schön wird es dann mit CD-Hüllen (Digipak) wenn die komplette „Aussen“-Seite auf dem Kopf gelayoutet werden muss und die Innenseite Ausschnitte hat und überhaupt :)

    Sehr sexy, sowas im InDesign zu machen…
    http://3.bp.blogspot.com/_oXBhzxrpIiU/TPd5zsyzUOI/AAAAAAAAANo/X9ZwSeJaWEQ/s1600/layout%2B1.jpg



  4. Veröffentlich von Sacha Heck am 17. Mai 2011 um 10:13

    Hallo efwe,

    Ich hab oben den Artikel aktualisiert. Du kannst jetzt auch die INX runterladen die mit InDesign CS1 geöffnet werden kann.

    Viele Grüße,
    Sacha



  5. Veröffentlich von efwe am 16. Mai 2011 um 19:57

    mit IDcs nicht zu oeffnen- bravo… lebe damit wohl noch auf dem mond :(



  6. Veröffentlich von RooK am 20. April 2011 um 10:13

    Hallo Sacha,

    Ich glaub jetzt hab ichs verstanden. Ich werde einen Dummy nach deinen Angaben bauen damit ichs auch bildlich vor Augen habe, um nichts falsch zu machen:)

    Danke vielmals für deine Geduld und Zeit.

    Best Regards
    RooK



  7. Veröffentlich von Sacha Heck am 19. April 2011 um 20:26

    Hallo RooK,

    Ich glaube ich hab’s jetzt etwas besser verstanden ;) Aber ich glaube du suchst ein Problem wo keins ist:

    Also wenn du das Faltblatt nach oben aufklappst ist es genau gleich. Die Seite die einklappt ist nur eben immer etwas kürzer. Den Rest baust du genau so auf als wenn du das Beispiel, das du ansprichst, um 90 Grad nach links drehen würdest. Also Seite 1 oben, dann drunter die mittlere und unten die Klappe die nach innen einklappt.

    Für die Rückseite dann genau gleich: die obere ist die Rückseite deiner Seite 1, dann die mittlere und unten wieder die die eingeklappt wird. Für das obere Beispiel kannst du also einfach ein DIN A4 im Hochformat erstellen und die gleichen Maße wie oben beschrieben nehmen um die Einteilung der Klappen vorzunehmen.

    Ich hoffe das war klarer?

    Gruß,
    Sacha



  8. Veröffentlich von RooK am 19. April 2011 um 14:52

    Hi Sacha,

    das beantwortet meine Frage leider nicht. Es liegt aber wohl eher daran dass ich vielleicht an der falschen Stelle gefragt habe. Dass es in diesem Artikel rein um das anlegen der kürzeren Falz geht war mir nicht klar, sorry hierfür.

    Das mit dem Falz hab ich verstanden. Bei meinem Anliegen geht es eher darum, dass ich ja wissen muss welche Seite ich wie gestalte. Also ich versuch mal die Situation zu beschreiben.

    Nehmen wir die vorletzte Abbildung in dem Artikel, mit den Aufteilungen der gefalzten Bereiche, kippen dieses Bild um 90° und haben somit ein Querformat. So jetzt setze ich meine Vorderseite (S1), meine Rückseite(S6) und die nach innen klappende Seite(S5). Welches davon muss auf dem Kopf stehen? Denn ich muss ja die andere Seite meines Nutzens auch dem entsprechend anlegen.

    Oh man, ich weiß nicht ob ich aus meinem eigenen Text schlau werden würde:) Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich.

    Gruß
    RooK

    PS: bei weitern Unverständlichkeiten könnte ich ja ein Dummy bauen um es auch bildlich darzustellen, natürlich nur bei Interesse:)



  9. Veröffentlich von Sacha Heck am 18. April 2011 um 20:39

    Hallo RooK,

    Es ist so, dass immer wenn eine Seite in eine andere geklappt wird, die Seite die reingeklappt wird, etwas kürzer sein muß. Ob du jetzt seitlich oder nach oben öffnest ist dabei egal. Die Seite die innen kommt sollte 2 bis 3 mm kürzer berechnet werden.

    Ob die Druckerei umstülpt oder umschlägt hat damit nichts zu tun. Das definiert wie der Bogen in der Druckmaschine gewendet wird. Das Problem das hier im Blog beschrieben wird, entsteht aber später erst: beim Falzen.

    Is deine Frage beantwortet?

    Viele Grüße
    Sacha



  10. Veröffentlich von RooK am 18. April 2011 um 14:29

    Ich muss noch einpaar Fragen hinterschieben.
    Kommt es nicht drauf an wie die Druckerei den Bogen wendet? Ob er sie nun umstülpt oder umschlägt?
    Reicht es wenn ich mir einen Dummy baue und einfach drauf los gestalte?
    Ich schätze mal gerade da könnte es doch probleme mit dem wenden geben?!
    Bei einer Online-Druckerei ist es schwierig mit dem Nachfragen, da diese nicht immer kooperativ sind:)



  11. Veröffentlich von RooK am 18. April 2011 um 14:25

    Hallo,
    vorab danke für die Tipps. Eine Frage hätte ich dennoch. Wie würde ich die Datei anlegen wenn ich den Flyer (Wickelfalz) quer geöffnet haben will (sprich Titel nach oben und die nach innen gefalzte nach unten)?
    Ich hoffe ich konnte mein Anliegen darlegen.

    Gruß
    RooK



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