Das Netz im Auge behalten
Heutzutage wird man ja immer mehr überflutet mit Informationen: Aus dem Radio, dem Flimmerkasten, den Zeitungen, dem Internet, per Mail u.s.w. Im Gegensatz zu früher ist man immer mehr externen Reizen ausgesetzt. Das kann auf der einen Seite gut und gewollt sein, auf der anderen Seite kann es furchtbar nerven, weil viele Informationen einfach auf uns nieder prasseln. Aber viele davon möchten wir überhaupt nicht konsumieren, z.B. Klingeltöne-Werbung ;-) Aber auch in einer Zeitung oder im Fernsehen und im Radio möchten wir eigentlich nur einen Prozentteil davon wirklich hören oder sehen.
Wieso komm ich darauf? Nun, in diesem Blogbeitrag geht es diesmal nicht um InDesign, die Creative Suite, sondern um das Organisieren von Informationen im Alltag. Natürlich gibt es hier viele Möglichkeiten, sich das Leben mit Software und Webportalen, Apps und dergleichen zu vereinfachen. Ich möchte hier im folgenden meinen »Weg« aufzeigen.
RSS-Feeds
RSS-Feeds sind eine sehr große Revolution im Web. Trotzdem haben viele immer noch nicht wirklich eine Vorstellung davon, wieso das gut sein soll und was es damit auf sich hat. Grob gesagt besteht ein RSS-Feed aus den Rohinhalten einer Website, also nur dem Inhalt, (fast) ohne Layout und Formatierungen und Bilder. Das Ganze setzt auf die XML-Technologie auf. Aber man muß jetzt kein XML-Experte sein um die Vorteile von RSS nutzen zu können.
Dazu ein Beispiel: Ich interessiere mich für ein Thema, z.B. InDesign, da wir hier ja im Mediengestalter-Blog sind ;) Anstatt nun jeden Tag alle uns bekannten und geliebten Webseiten, die sich um InDesign drehen, abzugrasen, ob es neue Infos gibt die uns interessieren könnten, holen wir diese Informationen einfach zu uns – via RSS-Feeds. Wie funktioniert das nun? Befinden wir uns auf einer Website sehen wir oft oben in der URL-Zeile des Browsers das RSS-Icon:
Wenn das RSS-Icon hier erscheint, dann stellt die Website einen RSS-Feed zur Verfügung. Man kann also hier drauf klicken und z.B. »Feed abonnieren« wählen:
Die Feeds werden uns nun angezeigt und oben kann man wählen mit welcher Anwendung man diese Feeds lesen möchte. Hier werden einige bekannte Online-RSS-Reader aufgelistet wie MyYahoo, oder z.B. iGoogle. Es gibt aber auch RSS-Reader die nicht browserbasiert sind, sondern als Anwendung auf dem Computer. Viele Mail-Programme wie Outlook, Thunderbird u.s.w. besitzen einen integrierten RSS-Reader.
RSS-Reader am Beispiel Netvibes
Es gibt viele Online-RSS-Reader die alle in etwa das gleiche machen. Ob man nun iGoogle nimmt, MyYahoo, Pageflakes oder was auch sonst immer. Das Prinzip ist das Gleiche: Man kann Websites mit RSS-Feeds zu Modulen zusammenstallen und so seine eigene Seite zusammenstellen mit allen relevanten Infos zu einem Thema auf einen Blick. Im Folgenden einige Beipiele mit dem sehr guten RSS-Reader Netvibes.
Tabs nach Themen ordnen
Zum Ordnen und der besseren Übersicht kann man Themen in Tabs packen. Hier z.B. der Tab »Mediengestaltung«. Pro Website bekommt man ein Modul in dem die letzten Feeds angezeigt werden. Man kann einstellen, ob die letzten 10 oder z.B. die letzten 20 News angezeigt werden, je nachdem wie aktiv ein Blog ist:
Möchte man sich eine bestimmte News näher anschauen, kann man diese schnell nur in der Feed-Ansicht lesen oder aber auch innerhalb von Netvibes die Original-Website darstellen lassen:
Ich möchte jetzt aber nicht auf jedes Detail eingehen und eine Netvibes-Beschreibung online setzen. Am besten sich das Ganze selbst mal anschauen. Das meiste ist selbsterklärend. Hat man sich einmal ein System so zusammengeklickt, hat man stets alles im Blick.
Integrierte Widgets
Aber in Netvibes (und auch anderen Readern) gibt es mehr Funktionalität als nur das Lesen von Nachrichten via RSS-Feeds. Denn um sein Leben zu organisieren genügt es nicht, nur auf dem Laufenden zu sein ;) Zusätzlich gibt es dazu in Netvibes die Widgets. Das sind kleine Programme die sich in die Oberfläche einklinken und alle mögliche Funktionen übernehmen können. Z.B. ein Widget für das Wetter, für Notizen, für eine To-Do-Liste, ein Widget für die Mailaccounts oder eins für Kalenderübersicht.
[Ein Geheimtipp von mir (psssst;): Es gibt auch ein Facebook und Twitter-Plugin. Das interessante hierbei ist: Das Netvibes Facebook-Plugin funktioniert gerne auch noch wenn das Social-Media-Netzwerk Administrator-seitig – etwa am Arbeitsplatz – blockiert wurde. Es scheint sich die Infos durch eine Hintertür zu nehmen …]
Hier im Screenshot sieht man rechts z.B. das Facebook-Plugin. Allerdings sieht man hier nur die letzten 20 Beiträge und kann nicht beliebig navigieren, aber immerhin:
Mit den Tools die RSS-Reader bieten, kann man also die Infos einfach zu sich bekommen. Netvibes ist für mich mittlerweile zur tagtäglichen Zentrale für alle Webaktivitäten geworden.
Webinhalte wieder finden
Es gibt auch immer mehr Tools, die das Auffinden von Infos im Netz vereinfachen sollen. Wer kennt es nicht: Vor einigen Monaten war man auf einer Website, hat was cooles gelesen und will einem Kollegen das dann schnell mal zeigen aber man findet genau diese Webseite nicht wieder weil man vergessen hat wie sie heißt … Hier sollen nun Tools zu Hilfe kommen wie Zotero, DevonThink oder Knowledge Base Manager. Das Thema wird gerade auf HDS diskutiert. Diese Tools speichern Ausschnitte aus dem Web oder sogar ganze Webseiten oder aber auch Dokumente wie Bilder, PDF-Dateien, Textdokumente u.s.w. dies natürlich alles mit super Such-Funktionen und Tagging, so dass man möglichst immer alles wieder finden kann.
Das Gezwitscher wird immer populärer. Deutschland ist weit vorne dabei nach den Amerikanern. In Luxemburg hingegen ist es noch einigermaßen ruhig. Mein erster Eindruck von Twitter war: Oh, es ist nur wie Status-Updates bei Facebook, langweilig. Aber wenn man erst mal den Trick raus hat, kann es sehr interessant werden. Das Konzept ist ein wenig anders. Man folgt Leuten die interessantes von sich geben. Das können private Leute sein die was zu einem bestimmten Thema zu sagen haben oder auch immer häufiger Firmen. Mit Twitter kann man sogar Geld machen, »Sponsored Tweets« nennt das sich dann.
Auf Twitter wird jedoch genauso wie auf Facebook viel belangloses gequatscht. Schaltet man das aber mal weg, bekommt man sehr schnell kurze und gute Infos. Ein guter Tweet kann schon mal eine Lawine auslösen wenn viele Leute etwas retweeten, also ein Tweet von einem anderen übernehmen und mit den anderen teilen.
Wie finde ich aber jetzt etwas zu einem bestimmten Thema? Bleiben wir immer noch bei InDesign. Bei Twitter geht das mit den sog. Hash-Tags, also diesem Zeichen: #. Wir können also nach #indesign suchen. Und schon bekommt man die Echtzeit-Resultate über dieses Thema:
Findet man hier jemanden, der häufig sehr gute Infos verbreitet, kann man diesem einfach »folgen«. Soweit das Twitter-Prinzip. Sehr witzig ist es auch, Twitter bei Events wie dem Grand Prix de la Chanson zu verfolgen oder z.B. während der Supertalent-Show mit dem Hashtag: #supertalent. Das Twitter-Lesen ist dabei oft noch viel unterhaltsamer als die Sendung selbst ;-)
Okay, soweit zu den Tipps, wie organisiere ich das Web und wie kommt die Information zu mir anstatt dass ich sie holen muß? Es gibt bestimmt noch viele andere Tools. Ich freue mich dann auf eure Erfahrungen und Links hier unten in den Kommentaren.
Jo et ass schwéier aktuell ze bleiwen, dat stëmmt. Sou Tools probéiere jo engem d’Liewe méi einfach ze maachen, trotzdem gëtt ee vun der Informatiounsvielfalt iwwerrumpelt. Eng Eierlegende Wollmilchsau sichen ech do och nach ;) ALso en Tool woumat ech alles ka maachen: Mailen, Kalenner, Chat, Dateien hin an hir schieben, To-Do-Lëschten, Iddeeën notéieren a festhalen, all méiglech Dateien ofleeën an an an.
Mam Social Media hues de och Recht: Et ass de Moment bëssen iwwerdriwwen. Ze vill Plattformen, ze vill Iddeeën an ze vill Geforequellen och. Awer op der anerer Säit och vill Chancen. Wéi ëmmer ass de bewossten Emgang domat wichteg. A fir engem matzedeelen dass ech grad meng Schmier iessen oder grad am Zuch sëtzen oder de Klassiker: dass ech midd sinn, dofir bräuch ech kee Facebook oder Twitter ;-)
Leider trauresch Wourecht ass awer dat et enorm schweier ass emmer Aktuell ze bleiwen.
Ech fannen daat et mettlerweil ze vill Ecken gett wou een muss kucken an präsent sinn. Och matt Programmer ewei Netvibes schafft een dat nett. Leider gett et do nach keng „Eierlegende Wollmilchsau“.
An esou ganz eierlech, an Hand op d’Herz. Ass den ganzen Hype e Social Media nett e weineg stark iwwerdriwwen?