Outsourcing für Mediengestalter?
Früher gab es bei den Medienberufen noch eine Einteilung der Fachrichtungen. Die Berufe hießen da z.B. Typograf, Reprograf, Druckvorlagenhersteller, u.s.w. Jeder Fachbereich hatte seine Spezialisten. Aber seit der Einführung von Computern in die Medienbranche, den Druckereien, den Kommunikationsagenturen ist das Ganze immer mehr ineinander übergegangen. Der Mediengestalter im Jahr 2016 ist mehr denn je eine »eierlegende Wollmilchsau« der möglichst alle Bereiche abdecken können soll. Von den ganzen Programmen der Adobe Creative Suite, oder nun »Creative Cloud« bis zu der Microsoft Office Suite mit Word, Excel, Outlook, Powerpoint. Aber auch im Webbereich und Bewegtbildbereich müssen Mediengestalter immer öfter fit sein. Man muß die neusten Webtechnologien kennen, HTML5, CSS3, JavaScript, PHP, Content Management-Programme und auch im Online-Marketing muß man sich auskennen, mit Facebook Ads, Google Ad-Words u.s.w.
Ich bin der Meinung, dass man heutzutage nicht mehr alles alleine machen kann und auch soll. Es ist nicht möglich in all den Disziplinen gut zu sein und es zu beherrschen. Vor allem bei Webprojekten ist es ungemein wichtig dass man mit Fachleuten zusammen arbeitet. Mindestens einem Webdesigner und einem Entwickler. Je nach Aufgabe kommen noch andere Spezialisten hinzu. Es wird einfach anders und besser wenn es jemand macht der sich wirklich tiefgreifend mit einem Thema auskennt. Da wo man vielleicht ein Programm nur zweimal im Jahr nutzt, braucht man natürlich sehr lange um zu einem Resultat zu kommen gegenüber dem der tagtäglich damit zu tun hat.
Ich kenn mich z.B. sehr gut mit InDesign aus und arbeite damit ziemlich schnell. Bei Illustrator brauche ich manchmal viel länger um zu einem Resultat zu kommen und bei Adobe Animate, muß ich erst mal gucken … wie funktioniert das doch gleich, wie hatte ich das gemacht letztes Mal?
Es gibt einige Gründe, verschiedene Arbeiten zu Outsourcen. Da ist z.B. zum einen die Zeitersparnis. Während man die eine Arbeit extern vergeben hat, kann man an einem anderen Auftrag arbeiten. Ein anderer guter Grund könnte »Fließbandarbeit« sein: Man soll für einen Katalog z.B. 300 Bilder freistellen. Oder einfach Zeitgründe. Man hat zuviel und kann einen Teil davon abgeben / delegieren. Oder aber man vergibt einen Auftrag extern weil das Fachwissen für einen bestimmten Bereich fehlt oder man sonst zu lange herumwurschteln würde.
Ich habe in den letzten Jahren einige interessante Dienste getestet. Ich finde Outsourcing nicht schlimm und man kann das auch wie eine Zusammenarbeit sehen. Auch wenn der andere in China sitzt, in Bangladesh, in Amerika, in Polen oder sonstwo. Auf der anderen Seite, muß man aufpassen. Es gibt mittlerweile unzählige Dienste die versprechen, eine gute Arbeit zu machen. Nicht immer ist das drin was drauf steht. Im folgenden stelle ich einige Dienste vor und gebe mein persönliches Urteil ab.
1.000 Bilder freistellen
Man stelle sich vor man hat einen Produktkatalog zu erstellen und darin sollen 1.000 Produktbilder importiert werden die aber freigestellt werden sollen. Das wäre ne tyische Aufgabe für Outsourcing. Es gibt Dienstleister die haben über 100 Leute da sitzen die nur das den ganzen Tag lang machen. Teilweise bekommt man die Bilder schon am gleichen Tag freigestellt zurück geschickt. Mittlerweile gibt es viele solcher Dienste die man findet wenn man etwas googelt. Natürlich findet die Bearbeitung oft in Niedriglohnländern statt. Wenn man da keine ethischen Bedenken hat kann man das machen. Die meisten bieten auch Testbilder an und alle Dienstleister können mittlerweile auch mit komplexeren Motiven umgehen wie z.B. Haare und erzeugen professionelle Photoshop-Masken.
Solch einen Dienst hab ich bisher noch nicht getestet. Seit ich in einem Forum darüber gelesen hab vor über 10 Jahren, finde ich die Idee eigentlich ganz gut. Weil wie lange ist man mit so viel Bildern beschäftigt? Sogar wenn man schnell und gut ist, braucht man für ein Bild mind. 10 bis 15 Minuten. Für 500 Bilder …?
Logodesign erstellen
Es gibt viele Onlineseiten die Logodesign anbieten für sehr kleines Geld. Natürlich ist das immer ein heikles Thema. Denn ein professioneller Grafiker fragt für ein Logo gerne schon mal 1.000 €. Und wenns etwas richtig professionelles sein soll mit allem Drum und Dran, dann muß man schon mit 3.000 bis fast 10.000 € rechnen. Solche Billigdienstleister können also den Markt kaputt machen. Auf der anderen Seite ist es nun mal so, dass viele Kunden oder potentielle Kunden nicht das Geld investieren können. Die brauchen eine schnelle Lösung. Und da ist es allemal besser, so einen Dienst zu beanspruchen als wenn jemand selbst in Word etwas mit Comic Sans bastelt und das dann die nächsten 10 Jahre sein Logo ist …
Ein Logo für 50 oder 100 €? Ja das geht. Und manchmal sind die Resultate mal gar nicht schlecht. Manchmal aber auch nicht so toll. Hier hängt es meiner Erfahrung nach immer davon ab wie man das Briefing gestaltet. Je genauer man beschreibt was man will, desto bessere Designs bekommt man. Da Logodesign nicht mein Fachgebiet ist, bzw. ich sehr lange brauche, um Ideen aufs Blatt zu bekommen, hab ich schon mal so einen Dienst beansprucht. Das schöne als Mediengestalter ist da, dass man nachher noch selbst am Design feilen kann wie man möchte. Man bekommt ja zum Schluss die voll editierbare Vektordatei.
Mit Designs-Logo hab ich schon 2 oder 3 mal gearbeitet und war ziemlich zufrieden. Man darf nicht das Bombendesign erwarten. Aber schon beim 99 $ Package bekommt man 3 verschiedene Logo-Vorschläge. Von denen kann man dann z.B. eins aussuchen das weiter bearbeitet wird. Dies aber dann bis es so ist wie man es haben möchte. Zum Schluss wenn man das ok gibt, bekommt man das Logo dann in allen möglichen Dateiformaten zugesendet. Bei den Photoshop-Dateien hab ich erkannt, dass die Logos wohl in China gemacht worden sind denn die Ebenen hatten chinesische Namen (vielleicht vergessen zu löschen).
Eine andere bekannte Seite ist 99Designs. Deren Preise sind aber schon etwas höher angesetzt. Allerdings soll man hier viel mehr Variationen noch bekommen und der Dienstleister bietet noch viele andere Dinge an wie Webseitengestaltung, Broschüren, T-Shirts u.s.w.
Schlechte Erfahrungen hatte ich mal gemacht mit »IdesignYourLogo«. Wie ich aber sehe gibt’s das auch nicht mehr …
Für manche Dinge kann man auch mal Fiverr ausprobieren. Hier gibt es eine Menge Leute aus der ganzen Welt die Jobs annehmen für wenig Geld. Logos, Illustrationen u.s.w. Man kann sich das Portfolio der Person ansehen und wenn einem gefällt was die Person macht, kann man sie kontaktieren und den Auftrag vergeben. Meine Begeisterung hält sich hier jedoch auch in Grenzen. Für kleine Dinge ok. Aber auch hier sollte man sich nicht zu viel erwarten.
Virtuelle Sekretärin
Man stelle sich vor man muß eine Liste erstellen mit Adressen von Radios und Musikblogs in ganz Deutschland und z.B. Frankreich. Wie geht man sowas an? Ja, genau, Google ist hier meistens der beste Freund beim Recherchieren. So eine Arbeit ist aber auch etwas was man nicht schneller voran treiben kann. Sowas nimmt halt Zeit in Anspruch. Wie schön wäre es da wenn man eine persönliche Sekretärin hätte. Genau das gibt es.
Diesen Dienst habe ich schon einmal in Anspruch genommen nachdem ich auf Facebook in einer Unternehmer-Gruppe auf diese Thema gestoßen bin. Man meldet sich da einfach per Mail und beschreibt erst mal was man braucht und das Budget. Ok mein Budget wurde leicht überschritten aber das war kein Problem. Danach bekommt man ein Feedback ob und wie es möglich ist, die Arbeit durchzuführen. Ich hab den Auftrag vergeben und hab danach 2 Assistentinnen zugeteilt bekommen. Am Namen und am Deutsch der beiden Assistentinnen erkennt man dass es keine Deutschen sind. Eher aus dem Ostblock. Aber das macht nichts. Die Kommunikation hat geklappt. Ich habe 10 Tage als Deadline gesetzt und bekam auch elektronische Post nach 10 Tagen mit meinen angeforderten Listen. Die Arbeit hätte mich gut über einen Tag lang Arbeit gekostet, hätte ich es selbst gemacht. Da waren meine 30 € gut investiert. Zeit ist auch Geld.
Ich kann den Dienst also weiter empfehlen. Allerdings weiß ich nicht ob ich den Dienst in Anspruch nehmen würde für andere Dinge wie z.B. Support oder Büroservice. Sie werben auf der Webseite auch damit. Ich finde das jedoch kompliziert wenn die Person nicht vor Ort ist und die Firma nicht wirklich gut kennt. Aber bei allen Aufgaben die »straight forward« sind, kann man den Dienst sicher testen.
Ein anderer ähnlicher Dienst den ich aber noch nicht selbst getestet habe, ist Strandschicht.de oder auch Upwork.
Von Photoshop zum WordPress-Template
Ich bin von der Ausbildung her Mediengestalter/Print und wenn es ums Webdesign geht, ist es eher ein Trial and Error bzw. herumprobieren bis etwas ungefähr so funktioniert wie ich es haben möchte. Deshalb mache ich Webseiten nur für mich selbst bzw. für meine Bands. Wenn es doch mal vorkommt dass ein Freund oder ein Bekannter ne Webseite haben möchte, ist es möglich, sich Hilfe zu holen von extern. Entweder einen Webentwickler vor Ort der sich auskennt oder halt einen Dienstleister in www. Es gibt mittlerweile so einige, die Photoshop to WordPress Services anbieten. Aber auch für andere CMS (Content Management Systeme) wie Joomla oder Typo3 gibt es Dienstleister.
Ich hab bisher den Dienst Markupbox.com getestet. Man kann selbst ein Design in Photoshop erstellen und dieses dann zu einem WordPress-Theme konvertieren lassen. Man kann auch Web-Entwickler anheuern für spezifische Jobs. Oder das Photoshop-Design zu einem statischen HTML umwandeln lassen. Ein WordPress-Template kostet ab 99 $. Für mich hat das auch gut funktioniert. Ich hab mich mit dem Kunden auf ein Grundtemplate geeinigt. Danach habe ich das Ganze Markupbox gemailt und nach kurzer Zeit hab ich schon ein WordPress-Template erhalten zum Test. Es waren nur ein paar Kleinigkeiten anzupassen. Ich kenn mich mit dem Code nicht genug aus um zu beurteilen, ob das Template sauber geschrieben worden ist, hatte aber den Eindruck als würde es an verschiedenen Stellen doch hapern. Z.B. bei den Schriftstilen die man nachhher im Backend auswählen kann. Auch z.B. eine Listenerstellung machte im Editor nachher Probleme. Das sind aber Dinge die man dann testen muß und ggf. den Entwicklern mitteilen muß, dann wird das auch behoben. Die Markupbox Entwickler sitzen in Indien. Etwas nervig waren die »Follow-Up«-Mails ob man nicht noch einen anderen Auftrag hätte. Nach einiger Zeit hat das aber aufgehört.
Andere Dienste sind etwa PSDtoWP oder PSD2HTML. Wer nicht billig im Ausland produzieren möchte und etwas mehr Budget hat, geht zu einer Agentur wie wp-agentur.de oder z.B. wpgo.de.
WordPress-Hilfe
Vor zwei Jahren hab ich eine WordPress-Seite für einen Musikerkollegen erstellt. Nichts großes. Dann nach ein paar Monaten erreichte mich eine Mail von ihm, dass seine Seite gehackt worden sei. Richtig gehackt war sie zwar nicht aber zwischen dem Header und dem Contentbereich stand plötzlich eine Spam-Zeile. Ich überprüfte das Template, schaute ein bisschen in den Code hinein, fand aber echt nicht heraus, wo diese Zeile her kam. Es gibt Momente als Mediengestalter, wo man irgendwie hängt und nicht mehr weiter kommt. Man kann jetzt also versuchen einen Bekannten zu fragen der sich vielleicht mit WordPress auskennt oder man holt sich online professionelle Hilfe.
Da ich den Blog von Vladimir Simovic mehr oder weniger regelmäßig verfolge, ist er für mich Anlaufstelle Nummer eins wenn es um WordPress Fragen geht. Und so bietet er auch Hilfestellung an bei WordPress-Problemen. Wartung, Inspektion, Erste-Hilfe, Schulungen, Support und Beratung. Das Ganze lief ziemlich einfach ab: Mailkontakt mit der Problembeschreibung. Es gab dann ein Preisangebot mit einer Schätzung. Darauf hin hab ich den Auftrag vergeben und ihm die Zugangscodes zur Website geschickt (Login + Datenbank + FTP). Es dauerte nicht lange, dann war der Fehler behoben. Ich hätte mir da sicher noch einen Wolf gesucht und wenn man kein Experte ist punkto MySQL-Datenbanken oder PHP weiß man auch gar nicht wonach man suchen muß bzw. man hat nachher mehr kaputt gemacht als die Sache wert ist.
Übersetzungen
Ok, dieser Punkt ist vielleicht etwas unspektakulärer. Dennoch – hier in Luxemburg ist es normal, dass man alles auf min. 2 oder sogar 3 Sprachen anbieten muß. Die meisten Luxemburger können zwar einigermaßen gut Deutsch, Französisch und Englisch. Aber um Texte korrekt zu übersetzen und sie danach auch so klingen als wie vom Muttersprachler geschrieben, dazu gehört ein bisschen mehr.
Diese Firma ist eine Ausnahme in meiner Liste. Denn diese Firma hat ihren Sitz hier in Luxemburg. Nachdem ich mit dieser Firma beruflich zusammengearbeitet habe, nachdem eine Freundin mir auf Facebook diesen Tipp gab, hab ich die Dienste auch privat schon mal benutzt und bin sehr zufrieden. Außerdem ist die Preisgestaltung sehr transparent denn es wird pro Wörter berechnet, egal wie der Schwierigkeitsgrad ist, ob es um Kindertexte geht oder um wissenschaftliche Texte. Faust Translations haben viele freie Mitarbeiter die dem Auftrag zugeteilt werden je nach Anforderung. Die Kommunikation lief sehr freundlich und professionell ab.
Übersetzungs-Dienstleister gibt es im Internet wie Sand am Meer. Wer nur Deutsch–Englisch braucht kann mal bei Ron Stelter Translations vorbei schauen dessen Service ich auch schon mal in Anspruch genommen hab für ne Pressemitteilung auf Englisch. Via Xing bin ich auf ihn damals aufmerksam geworden.
Bei welchen Aufgaben greift ihr zu externer Hilfe?
Hallo,
ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Bildbearbeitungsservice https://bilder-freistellen-online.de/ für meinen Online-Shop gemacht. Dadurch erspare ich mir sehr viel Zeit und kann diese für andere Dinge nutzen. Die Bildbearbeitung bietet mit Pixflow auch eine sehr coole Software für einen unkomplizierten Bilduploadprozess an mit Kommentar, Beispiele und Anmerkungen. Kann ich nur Empfehlen. Liebe Grüße Franzi
Nice Article Thanks for sharing. Also consider my site for psd to wordpress :
https://fantastech.co/
Welchen Dienst ich für Freisteller auch empfehlen kann, ist der von SEIEINEIDEE (www.seieineidee.de/leistungen/bilder-freistellen/) – die bieten qualitative Arbeit für wenig Geld an. Vor allem der Kundensupport ist echt mega dort, teils wird in Minutentakt geantwortet.