InDesign: PDFs schreiben / exportieren: Welche Einstellungen?

Wie exportiere ich ein drucktaugliches PDF? Welche Einstellungen muss ich dazu in InDesign vornehmen und kann ich ein PDF nativ exportieren oder muss ich Acrobat Distiller benutzen? Diese Fragen liest oder hört man immer wieder von InDesign-Usern.

Zunächst einmal: Mit InDesign ist sowohl der Direkt-Export möglich indem man sofort ein PDF ohne den Umweg über PostScript schreiben kann, und man kann über das Druckmenü PDFs mit Hilfe des Adobe-PDF-Druckers schreiben. Der direkte PDF-Export funktioniert sehr gut und produziert qualitativ sehr hochwertige PDFs. In der Druckerei sollten jedoch PostScript 3-RIPS (Raster Image Processor) im Einsatz sein. Einschränkung des Direktexports: Man kann hier z.B. keine separierten PDFs ausgeben und auch keine Überfüllungen in das PDF rein schreiben. Möchte man das machen muss man über das Druckmenü gehen.

Was ist nun mit den vielen Einstellungen. Was muss ich einstellen um ein sauberes PDF zu schreiben?

Es gibt ein paar Gremien und Arbeitsgruppen die sich mit genau diesem Thema befassen. Hier ist vor allem die PDF-X-Ready-Initiative zu nennen. PDF/X bezeichnet die Bemühungen PDF-Standards zu entwickeln. Wie muss ein PDF beschaffen sein um es korrekt drucken zu können? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Um diese Fragen geht es. Nun hat die PDF/X-Ready-Initiative sich zusammengesetzt und Empfehlungen ausgearbeitet. Herausgekommen sind Kochbücher sowie Presets, also Voreinstellungen, die in den gängigen Programmen unserer Branche genutzt werden können. So auch z.B. für InDesign. Eine andere Initiative ist die Ghent Workgroup (GWG) Also gehen sie auf die Website von PDF/X-Ready und GWG:

www.pdfx-ready.ch
www.gwg.org

Unter dem Punkt Download finden Sie hier Rezepte und Presets für alle gängigen Programme. Laden Sie sich folgende Dateien runter. Dazu müssen Sie oben Ihre Mailadresse eingeben:

Rezept_Adobe_InDesign_CS2_4.x_d.pdf
AdobeInDesignCS2-PDF-Export.zip
AdobeInDesignCS2-PDF-Export_3mmBeschnitt.zip
OutputProfile.zip

und bei der GWG die:
Adobe InDesign 4 settings

Entzippen Sie die Dateien und gehen Sie dann in InDesign zum Menüpunkt File – Define PDF-Preset und klicken hier auf den Load-Button. Hier können die heruntergeladenen Presets nun geladen werden.

Wollen Sie also jetzt ihre Datei exportieren, brauchen Sie nur Apfel-E (Control-E) zu drücken, das PDF-Format auswählen, sowie einen Namen vergeben und ok klicken. Jetzt öffnet sich das Fenster mit den Einstellungen. Ganz oben kann jetzt aus den Presets unser heruntergeladenes Preset von PDF/x-Ready ausgewählt werden.

In der Regel sind diese Presets eine sehr gute Basis für drucktaugliche PDFs. Natürlich muss von Fall zu Fall unterschieden werden und bei verschiedenen Punkten gegebenfalls Abänderungen vorgenommen werden, je nach Workflow.

Natürlich gibt es auf den genannten Seiten ebenfalls Presets und Kochbücher für Quark X-Press, Acrobat Distiller, AgogeeX, PitStop, Asura, Jaws, u.s.w.

Weitere Infos zum Thema:
http://www.pdf-x.de/PDF_X-PLUS/pdf_x-plus.html
http://www.gwg.org
http://www.pdfx-ready.ch

Weitere Fragen zum Thema natürlich gerne im PrintMedia-Forum.

3 Kommentare

  1. Veröffentlich von Sacha Heck am 16. März 2012 um 11:35

    Hallo Pawel,

    Also die PDF-Erstellung via PostScript und Distiller ist immer möglich, allerdings sind wir heute, 2012, einen Schritt weiter und viele Programme bieten nativen PDF-Export an. Darunter auch InDesign. Der native PDF-Export aus InDesign ist auf jeden Fall zu bevorzugen und auch zu empfehlen. Die RIPs der Druckereien haben mittlerweile keine Probleme mehr damit (sollten zumindest). Das größte Problem bei PostScript ist, dass viele Dinge die InDesign kann, nicht im End-PDF landen. So u.a. Transparenzen, Farbmanagement, interaktive Dinge. Der direkte Export ist auch viel schneller und kann ab CS5 sogar im Hintergrund ablaufen. Außerdem bessere Schrifteinbettung. PDF/X4 geht nicht via PostScript und das ist jdeoch der neue Weg momentan (siehe auch http://www.pdfx-ready.ch und da den Leitfaden). Über Export via Distiller ist schon viel geschrieben worden. Hier z.B. zwei gute Beiträge:

    http://indesignsecrets.com/creating-pdf-export-or-use-distiller.php

    http://www.hilfdirselbst.ch/gforum/gforum.cgi?post=479538#479538

    Such einmal ein wenig im HilfDirSelbst-Forum nach Distiller und Export, da findest du im allgemeinen sehr viel zum Thema.

    Gruß,
    Sacha



  2. Veröffentlich von Pawel am 16. März 2012 um 10:41

    Ich hätte noch eine Frage bezüglich der Erstellung von professionellen PDFs für den Druck. In Indesign CS5 kann man doch eine PDF speichern, indem man unter „Datei“ aus Adobe PDF-Vorgaben, zb. PDF/x-3 wählt. Nun lese ich aber schon in mehreren Quellen, dass man für prof. PDF Erstellung zuerst eine Postscript-Datei schreiben und daraus dann mittels Destiller eine PDF Datei generieren sollte. Ist die Einstellung mit den Vorgaben unter „Datei“ eigentlich Dasselbe? …oder sollte man es wirklich erst mit Postscript und Destiller machen?



  3. Veröffentlich von PDFs erstellen: Schnittmarken und Offset « www.mediengestalter.lu am 19. Juli 2010 um 15:20

    […] man druckreife PDFs erstellt, wurde in diesem Blog schon erläutert, z.B. hier oder hier. Es gibt ein paar Punkte die beim Erstellen eines Druck-PDFs von großer Wichtigkeit […]



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